Ferienspiel 2025 – Spiel & Spaß mit Volleyball und Feuerwehr

Etwas kühler als in den letzten Jahren, so präsentierte sich das Wetter beim Ferienspiel in Oberretzbach. Deshalb ohne Pool, aber mit vielen Geschicklichkeitsspielen und der 30 Meter Drehleiter der FF Retz. Dafür gleich den Retzern ein herzliches Dankeschön! Sackhüpfen, Gummistiefelwerfen, Dosenschießen, Feuerwehrschlauch durch den Tunnel ziehen und Volleyball waren nur ein kleiner Auszug der vielen Spiele. Und die Attraktion: Ein Blick über Ober- und Mitterretzbach von der Drehleiter.

Dazwischen gab es ein Eis und als Abschluss noch Würstel vom Grill.

Gratulation den Veranstaltern: dem DEV Ober- Mitterretzbach sowie der Feuerwehr Retzbach und besonders der Feuerwehr Retz! Und natürlich allen die mitgeholfen haben sowie der Sparkasse und der Raika für die großzügige Unterstützung mit Sachspenden.

Südmährertreffen beim Heimatdenkmal in Unterretzbach 2025

Traditionell am 15. August, am Marienfeiertag, trafen sich Südmährer beim Unterretzbacher Heimatdenkmal, um auf die Ungerechtigkeit der Vertreibung hinzuweisen, und um zugleich für Frieden und Völkerverständigung zu beten. Albert Kisling konnte trotz der Hitze über 60 Festgäste begrüßen. Seitens der Südmährer konnte er die Vorsitzende des Südmährerbundes Adelheid Bender-Klein, den Kreisbetreuer von Nikolsburg Franz Schneider mit Gattin Marianne und den Kreisbetreuer Zlabings Robert Nowak, sowie den Kuratoriumsvorsitzenden der Südmährischen Kulturstiftung Dr. Manfred Frey willkommen heißen. Nicht zu vergessen Hans-Günter Grech mit Gattin und Johann Hawle von der Bacherrunde.

Domdekan Prälat Karl Rühringer, selber aus Südmähren stammend, feierte die Gedenkmesse mit den Besuchern. Feierlicher Aufputz waren vier Fahnenabordnungen und die musikalische Festgestaltung übernahm das Ensemble „wein4tler brass“ mit Liedern aus der Schubertmesse.

Das Totengedenken wurde von Albert Kisling und seinem Stellvertreter Bernhard Siegl, Kreisbetreuer des Heimatkreis Znaim, gestaltet. Dabei wurde musikalisch „Ich hatte einen Kameraden“ feierlich der verstorbenen Südmährer gedacht.

Die Grußworte der Gemeinde Retzbach übermittelte Bürgermeister Roland Toifl. Vize Christian Krell sowie Reinhold Griebler, ehemaliger Direktor, Tourismuspionier, 1945 in Schattau geboren, nahmen ebenfalls an der Veranstaltung teil. Der anwesende Vizebürgermeister aus Znaim, Jiri Kacetl, versprach den Südmährern die ehrliche Aufarbeitung ihres Schicksals.  

Petr Řezníček, Dorfchronist aus Slup und Oleksovičky – früher Zulb und Klein-Olkowitz – stellte ein geplantes Projekt für das Jahr 2028 vor. Dabei stellte er fest, dass seit der Vertreibung und Neuansiedlung in den Dörfern bereits die 3. Generation lebt und die heutige Bevölkerung diese Ereignisse nicht mehr erlebt hat. Řezníček: „Wir möchten das Andenken an alle Ureinwohner ehren, die auf diese Weise weit von ihrer Heimat vertrieben wurden, und gleichzeitig möchten wir allen Vertriebenen versichern, dass sie in unserem Dorf immer eine offene Tür haben“. Für die Publikation einer Festschrift zum 800-Jahrjubiläum des Dorfes bittet er um Fotos, Information über Schicksale und Hinweise die mit Zulb und Klein-Olkowitz in Verbindung stehen.

Der Festakt wurde von Prälat Karl Rühringer mit einem feierlichen Segen und dem Abmarsch der Musiker und der Fahnenträger beendet.  

Gut untergebracht fühlten sich die Gäste beim anschließenden Mittagstisch beim Altstadtheurigen Lehninger in Retz.

Deutsche Messe in der Nikolauskirche in Znaim

An die 50 Besucher haben beim Gottesdienst in der Nikolauskirche in Znaim am Vorabend von Mariä Himmelfahrt teilgenommen. Die Hl. Messe zelebrierte Dechant Dominicus Franz Hofer in deutscher Sprache. Der Znaimer Vizebürgermeister Jiří Kacetl begrüßte die Südmährer und sprach über Leid und Unheil dieser Zeit. Nach dem Gottesdienst wurde zur Agape mit Wasser, Wein und köstlichen Schaumrollen geladen.

„Weißt du noch …?“ Erzählcafé unterm Walnussbaum

Univ.-Prof. Dr. Brigitta Schmidt-Lauber, allen Besuchern mit ihrer Gastfreundschaft als Gitta ins Herz gewachsen, öffnete ihren Garten, um gemeinsam mit dem freischaffenden Filmemacher, Schriftsteller und Musiker Harald Friedl über die besondere Situation an der Grenze von 1940 bis zur Öffnung zu erfahren. Friedl, 1958 in Steyr geboren, übernahm die Moderation und erzählte am Anfang von seinen Eindrücken um 1980 als er mit Peter Turrini Filmaufzeichnungen in Retzbach durchführte. Friedl: „Ich war verwöhnt von Salzburg, wo sich die Touristen durch die engen Straßen schlängeln. Schon Retz habe ich leer empfunden, hier an der Grenze war ja gar nichts.“

Die Besucher, 6o plus – plus, darunter Altbürgermeister Manfred Nigl, der ehemalige Vize Alois Binder, Tourismusurgestein Reinhold Griebler, um einige zu nennen, sahen es nicht so dramatisch. „Das war halt so, wir haben es nicht anders gekannt“. Was natürlich so auch nicht stimmte. Es war einst ein zusammenhängendes Wirtschaftsgebiet mit der Ausrichtung nach Znaim, wo die Mehrheit deutsch sprach und das Gymnasium und das Theater auch heute noch Zeugnis geben.

Ronald Setznagel sorgte mit dem Mikrofon für die Aufzeichnung der Erzählungen. Dabei dürfte Friedl mehr dramatische Begegnungen mit dem Nachbarn erwartet haben, aber weil die nur selten bis gar nicht stattgefunden haben, schilderte Rosi Karasek von den Mädchenstreichen. Sie wussten um die Grenzmitte am Feldweg und stellten dazumal gerne einen Fuß auf tschechoslowakisches Gebiet um ihren Mut zu beweisen. Man winkte auch zu den Türmen und freute sich über ein Zurückwinken.

Im Unterschied zur Grenze Richtung Ungarn, wo sich der Stacheldraht unmittelbar an der Staatsgrenze befand, war der Grenzzaun bei uns erst etwa 800 Meter dahinter. Die konnte leicht einem Ortsfremden zum Verhängnis werden. Schwammerlsucher waren dabei öfters betroffen. Polizeigewahrsam und Strafe inklusive. Die Zone zwischen Grenze und Stacheldraht wurde irrtümlich oft als Niemandsland bezeichnet. Das stimmte aber nicht, es war tschechoslowakisches Staatsgebiet und wurde landwirtschaftlich genutzt. Dabei achtete man auf der drüberen Seite auf niedrige Bepflanzung um gute Sicht zu haben. Maisfelder oder Weingärten waren da nicht dabei.

Eindeutige Erkundungen von drüben gab es Mitte der 80er bei einem Kellerneubau am Ortsrand, wo sich am Morgen nächtliche Auskundschaft anhand der Autospuren bis zur Grenze verfolgen ließen.

Mit dem Prager Frühling und dem Einmarschieren der Soldaten des Warschauer Paktes im August 1968 wurden die Befürchtungen an der Grenze zu Österreich zum Glück nicht bestätigt. Hier war zu dieser Zeit „Gott sei Dank“ auch nichts los.

Irgendwie hat die Begegnung beim Erzählcafé keine Sensationen an den Tag gebracht. Früher war nichts los – heute freuen wir uns über sanften Tourismus mit Freundschaften. Altbürgermeister Nigl erzählte von der Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen der Nachbargemeinden auf der anderen Seite, erwähnte aber die Schwierigkeiten der Verständigung. Auf unserer Seite wird kaum Tschechisch gesprochen. Mit einer gravierenden Ausnahme. Die Firma Karasek in Unterretzbach beschäftigt praktisch nur tschechische Maurer. „Nicht weil sie billiger sind, sondern weil kein Österreicher als Maurer arbeiten will“, so die Seniorchefin.

Aus dem Projekt und der angeregten Diskussion unter dem Walnussbaum soll ein Podcast entstehen.

Besonderer Dank gilt der Gastgeberin Brigitta Schmidt-Lauber für Bewirtung und die nette Aufnahme. Mit der Eröffnung MEERDUNG von Alexandra Berlinger am Samstag, den 16. August 2025 um 18 Uhr findet die Dauerausstellung in der Waldstraße 24 in Oberretzbach ihre Fortsetzung.

Mondscheinpicknick in Unterretzbach

Viele waren wieder mit Decken, Liegestühlen und mit Teilen der Gartengarnitur ausgestattet gekommen, um diese großartige musikalische Darbietung zu genießen. Einige Besucher mit mitgebrachten Speisen und Getränken, die anderen ließen sich von den Bäuerinnen mit Aufstrichbroten und Mehlspeisen verwöhnen. Die Weinvielfalt der örtlichen Winzer ließ keinen Wunsch offen. Die Musikdarbietung vom „Classic Quartet Vienna“ mit Judith Steiner und Ensemblemitglieder vom Tonkünstler Orchester und der Wiener Volksoper war hervorragend. Durch das hochkarätige Ensemble und die bekannten Melodien wurde die Wiese vor dem Pavillon wieder einmal zum Freiluftkonzertsaal.

Ferienspiel mit den Bäuerinnen

Bei dem Ferienspiel trafen Spiel, Spaß und Wissenswertes aufeinander. Auf der Festwiese wurde gezeichnet und T-Shirts bunt bemalt, auf Dosen geschossen und gleich daneben konnte man sein Talent im Sackhüpfen zeigen. Und weil zu diesem besonderen Nachmittag „Die Bäuerinnen“ eingeladen haben, stand am Programm auch Melken und Butterschütteln. Es wurden verschiedene Getreidesorten gezeigt und jedes Kind durfte für ihr gesundes Frühstück Haferflocken selbst quetschen. Eine mitgebrachte Zuckerrübe und ein Ölkürbis waren ebenso gutes Anschauungsmaterial für unsere wertvollen Lebensmittel.

Ein herzliches Dankeschön an alle Bäuerinnen, die hier viel Wissen an unsere Jüngsten vermittelt haben. Und ich glaube, so manche Mami hat am nächsten Morgen vom selbst gemachten Müsli kosten dürfen.